Archäologische Untersuchungen und teilnehmende Beobachtung zur Formation und Transformation eines „mesolithischen“ Siedlungskontextes
Die vorgeschichtliche Archäologie beschäftigt sich traditionell mit der Analyse und Interpretation materieller Hinterlassenschaften derjenigen Epochen, über die schriftliche Quellen keine oder nur in geringem Maße Kunde geben. Eine wichtige Quellengattung neben Grab- und Depotfunden stellen dabei die Siedlungsfunde dar. In einem Langzeitprojekt soll an einem rekonstruierten mesolithischen Wohnplatz im Steinzeitpark Dithmarschen die Befundsituationen und saisonalen Veränderungen derselben beobachtet und untersucht werden. Mit Hilfe moderner Messtechnik und 3D-Photogrammetrie wird der Wohnplatz jährlich in bestimmten Zeitabschnitten begangen und aufgenommen, um so Veränderungen im Wohnbereich und dessen Umfeld zeitnah zu dokumentieren. Zudem werden ausgewählte Aktivitätszonen archäologisch durch Grabungen untersucht und aufgenommen. Auf Grundlage dieser Datenerhebung folgen räumliche und zeitliche Analysen in geographischen Informationssystemen. So entsteht ein detailliertes Bild des Wohnplatzes und seiner saisonalen Nutzung durch Experimentalarchäologie und angeleitete Besucher des Parks, welches mit archäologischen Befunden und ethnologischen Beobachtungen verglichen werden soll. Hierbei lassen sich mögliche Gemeinsamkeiten aufdecken, Interpretationen verifizieren oder neue Hypothesen aufstellen. Folgend können Detail-Untersuchen, wie die Gebrauchsspurenanalyse von Werkzeugen in verschiedenen Phasen der Nutzung, helfen das Bild zu vervollständigen.
- Dauer: aktiv
- Projektleitung: Birte Meller, Fabian Schwenn, M.A.