Antike Häfen - Kommunikationsraum Adria
Funktionale Beschaffenheit von Hafenstädten mit ihren Anlagen an der italischen und dalmatischen Küste während der römischen Kaiserzeit
Bild: Konrad Miller 1887; Tabula Peutingeriana
Nach der Einrichtung der Provinz Dalmatia 9 n. Chr. durch Augustus und einem Rückgang der Piraterie expandierten viele italische Familien in die Hafenstädte und das Hinterland des ö-Adriagebiets. Sie trugen zusammen mit den ortansässigen Eliten durch wirtschaftliche Aktivitäten maßgeblich zur Prosperität der Region bei. Naturräumliche Gunstfaktoren, vorhandenes technisches Knowhow sowie die Möglichkeit der logistischen Anbindung an Landhandelswege und das Hinterland spielten bei der Ausbildung eines ›Kommunikationsraums Adria‹ ebenso eine große Rolle wie regionale und überregionale politische Entwicklungen und transadriatische Familienkontakte. Das Vorhaben baut inhaltlich wie methodisch auf den Ergebnissen des Vorgängerprojektes zu den kaiserzeitlichen Küstenhäfen an der tyrrhenischen Küste auf. Es analysiert und gewichtet die genannten Standortfaktoren vor dem Hintergrund der Frage nach der Bedeutung der o- und w-adriatischen Küstenhäfen für den regionalen und überregionalen Handel. Ansatzpunkte zur Auslotung der Wirtschaftlichkeit bilden die Untersuchung der Hafenarchitekturen und ihrer infrastrukturellen Einbindung in das jeweilige Stadtgefüge und die Nutzung von bzw. der Zugang zu Ressourcen im Hinterland.
Bild: Julia Daum
After the establishment of the province of Dalmatia by Augustus in AD 9 and the decrease of piracy, many Italic families expanded into the port cities and the hinterland of the eastern Adriatic. In conjunction with local elites, their economic activities contributed significantly to the prosperity of the region. Favourable environmental conditions, established technological know-how and the possibility of logistical connections to terrestrial trade routes and the hinterland were just as important as regional and inter-regional political developments and trans-Adriatic family contacts in establishing an ‘Adriatic communication area’. Building on the results of our earlier work on Tyrrhenian coastal ports in the Roman Imperial period, the present project seeks to analyse and establish the relative importance of these different factors with a view to addressing the role that coastal ports in the east and west Adriatic played in regional and inter-regional trade. The starting point for assessing the economic efficiency of these ports is to study their architecture, their infrastructural integration into the remainder of the town and the use of or access to resources in the surrounding areas.
Bild: Julia Daum
- Dauer: 2015–
- Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Martina Seifert, Mitarbeiter: Sebastian Adlung, M.A.
- Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft